Die wichtigsten Trends im Bereich Streitbeilegung:
- Die Dekarbonisierung in Deutschland und Europa soll bis spätestens 2050 erreicht werden. Viele Streitigkeiten stehen im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus konventionellen Energiequellen und den Auswirkungen der Energiekrise 2022/2023. Zudem gewinnt der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und innovativer Technologie zunehmend an Bedeutung.
- Internationale Schiedsverfahren nehmen ebenfalls an Bedeutung zu, und die Anzahl solcher Verfahren wächst kontinuierlich.
- Im Bereich Produkthaftung ist eine deutliche Zunahme an Beratungsmandaten bei globalen Haftungsfällen und Produktrückrufen zu verzeichnen, insbesondere in den Sektoren Automobil, Luftfahrt, Pharma und Lebensmittel.
- Der Bereich der Bank- und Finanzstreitigkeiten expandiert weiter. Neue Konflikte entstehen durch den Einsatz von Fintech, Blockchain, Smart Contracts und KI, sowie durch Cyberattacken und Datenschutzverletzungen. Der Technologiesektor steht besonders im Fokus, da sich rechtliche Entwicklungen im Bereich der KI-Haftung und Urteile zur DSGVO-Haftung abzeichnen.
- Im Finanzsektor nimmt die Bedeutung von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) zu, insbesondere im Hinblick auf Greenwashing und Nachhaltigkeit.
- Im Bereich der Commercial Litigation haben internationale Krisen zu gestörten Lieferketten und schwankenden Handelspreisen geführt, was eine Zunahme gerichtlicher Auseinandersetzungen zur Folge hatte. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg großvolumiger und grenzüberschreitender handelsrechtlicher Streitigkeiten. Zentrale Themen sind hierbei Energie, Post-M&A-Streitigkeiten, Russland-bezogene Verfahren, Infrastrukturkonflikte und Nachhaltigkeit.
- Die Verabschiedung des EU AI Act sowie die Reform des europäischen Produkthaftungsrechts werden die Regulierung von künstlicher Intelligenz erheblich verschärfen. Ein Anstieg von Fällen vor dem Europäischen Gerichtshof, insbesondere in den Bereichen Kartellrecht und Datenschutz, ist ebenfalls zu beobachten.
- Darüber hinaus gibt es eine Zunahme großvolumiger bank- und kapitalmarktrechtlicher Auseinandersetzungen sowie von Streitigkeiten im Logistiksektor. Zukünftige Trendthemen werden der globale Wandel hin zu erneuerbaren Energien, der verstärkte Einsatz von KI in allen Bereichen und ESG-bezogene Streitigkeiten sein.
Zu den bedeutendsten personellen Veränderungen zählen der Wechsel von Oliver Korte, der im Oktober 2023 von SKW Schwarz zu ADVANT Beiten stieß, sowie die Ernennung von Markus Altenkirch bei Baker McKenzie, der im Juli 2023 zum Partner aufstieg. Arne Fuchs übernahm im Mai 2024 bei Ashurst LLP die Position des Global Head of International Arbitration, darüber hinaus verstärkten Roman Brtka von Bird & Bird LLP und Volker Rosengarten von Noerr im Juni 2024 das Team. Johannes Teichmann und Rebecca Romig wechselten im Februar 2023 als Counsel von Baker McKenzie zur Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Erwähnenswert ist auch der Neuzugang von Elisabeth Kohoutek, die im April 2024 von King & Spalding LLP zu Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH kam. Zudem traten Andreas Austmann und Henning Bälz, langjährige Partner bei Hengeler Mueller, im Dezember 2023 in den Ruhestand. Nils Kupka wechselte im September 2024 von Jones Day zu Gowling WLG, während Thomas Mahlich , ebenfalls früher bei Jones Day, im Juni 2024 in den Ruhestand trat. Thomas Weimann verließ das Team von Jones Day, und Lars Holst wechselte im Oktober 2023 von DLA Piper zu Eversheds Sutherland.